Das Schröpfen ist eine uralte Heilmethode, die überall auf der Welt angewandt wird.
Man setzt dafür Gefäße auf die Haut, in denen zuvor ein Unterdruck erzeugt wurde, entweder indem man eine Flamme kurz ins Gefäß hält oder es mit einem Gummiballon leer pumpt.
In manchen Kulturen verwendet man noch heute Rinderhörner, bei uns benutzt man aber runde Glasgefäße unterschiedlichen Durchmessers, die Schröpfköpfe.
Durch den Unterdruck im Gefäß wird die Haut etwas eingesogen und es strömt vermehrt Blut heran. Nach einer gewissen Zeit entsteht bei manchen Patienten ein Bluterguß, der für einige Tage sichtbar bleibt und langsam wieder abgebaut wird. Bei anderen Menschen vergeht eine Rötung nach schon kurzer Zeit.
Meistens wird auf dem Rücken geschröpft, aber auch am Bauch oder der Brust kann man die Schröpfköpfe aufsetzen.
Das Schröpfen wirkt auf zwei Wegen: Lokal, d. h. unmittelbar am Ort der Anwendung, und über sog. Reflexzonen auf dem Rücken auf innere Organe.
Lokal wird das Gewebe besser durchblutet und werden Stoffe freigesetzt (Prostaglandine und Endorphine), die schmerzlindernd wirken. Der Abbau des Blutergusses regt das Immunsystem an. Myogelosen (Einlagerungen und Verhärtungen im Gewebe) werden abgebaut und Verspannungen lösen sich.
Über die Reflexzonen, die mit inneren Organen in Bezug stehen, kann auf diese eingewirkt werden.
Das Schröpfen wird bei einer Vielzahl von Erkrankungen und Symptomen eingesetzt. Für die lokale Behandlung sind dies u. a.:
- Schmerzen im Schulter-Nacken-Bereich
- Schmerzen der Wirbelsäule
- Lumbago (Hexenschuss)
- Ischiasschmerzen
- Myogelosen
- Rheuma
- Verkrampfungen
- Nervenschmerzen (Neuralgien)
Über die Reflextherapie behandelt man:
- Kopschmerzen und Migräne
- Asthma
- Bronchitis
- Verdauungsbeschwerden
- Gallenbeschwerden
- Lebererkrankungen
- Nierenerkrankungen
und anderes mehr.